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Ich danke Herrn Alberto Taccheo (Milano) www.praktina.com, Herrn Peter Beck (Düsseldorf) und Herrn Heinz Schrauf (Solingen) für die Unterstützung mit Bildmaterial. |
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Zur Photokina 1952 in Köln wurde die Praktina zum ersten Mal gezeigt. In der Zeitschrift “Die Fotografie” Heft 11, 1952, wird über die Vorstellung der neuen Kamera auf der Leipziger Herbstmesse 1952 berichtet. Sie war seinerzeit eine der ersten Kleinbild-Systemspiegelreflexkameras weltweit. Durch sieben Zubehörwechselstellen ließ sich die Kamera an nahezu jedes fotografische Problem anzupassen. Während der Bauzeit der Praktina wurde immer neues Systemzubehör entwickelt, dazu zählten unter anderem Wechselsucher, austauschbare Einstellscheiben, Wechselobjektive, ein Federmotor, ein Elektromotor mit Magnetauslöser und ein Stereovorsatz für den entsprechenden Stereosucher. Die Kamera-Werkstätten Niedersedlitz, später Kamera-Werke Niedersedlitz hatten mit der Praktina eine sehr umfangreich ausgestattete Profi-Spiegelreflexkamera auf dem Markt. Die Konstruktionsverantwortung lag wie später bei der Praktisix in den Händen von Siegfried Böhm. Von der Praktina wurden 1952 zunächst einige Musterkameras produziert. Die Kamera mit den 3 alten einpoligen Blitzbuchsen ist lediglich ein früher Prototyp. Die Aussage von Richard Hummel („Spiegelreflexkameras aus Dresden“) über 10.000 Praktinas mit derartiger Blitztechnik ist falsch. Ab 1953 wurde bereits die Praktina FX, anfangs mit zwei genormten Koax-Blitzbuchsen F und X (unter Umständen nur als Prototypen), später mit einer genormten Koax-Blitzbuchse X in Serie gefertigt. |
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Abbildungen der Praktina in der Zeitschrift “Die Fotografie” Heft 10, 1953 |
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Etwa 1954 bekam die Praktina FX eine interne Blendenhalbautomatik und ab 1955 war wieder eine zweite genormte Blitzbuchse vorhanden (jetzt wieder F und X). Die Praktina FX war erstmals in der Welt eine Systemkamera mit mehr als 10 ansetzbaren Aufbaugeräten. 1958 entstand die Praktina IIa mit Blendenautomatik für vollautomatische Objektive, mit geometrisch gestufter Zeitenreihe und Umschalter für Blitzsynchronisation (X, F, FP). Es gibt etwa 3.000 bis 4.000 Praktina IIa des Jahres 1960, die vermutlich außerhalb der DDR so modifiziert wurden, dass die Möglichkeit bestand, sowohl die originalen ASB-Objektive zur IIa, als auch die SB-Objektive zur Praktina FX an diesem Modell zu verwenden. Die halbautomatischen Objektive wurden dabei um etwa 120° versetzt an der Kamera angeschlossen. Leider ist der Ursprung dieser Umbauten bisher unklar, eine Modifizierung im Herstellerwerk kann ausgeschlossen werden. In der DDR waren derartige Praktina IIa auch nicht im Handel. |
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Wie bei den Praktica-Modellen gab es auch bei der Praktina Namensvarianten mit geringen Stückzahlen. Von der Praktina FX existierte die US-Variante “Hexacon Supreme” (Peerless Camera Stores Inc. New York City), ebenfalls in den Vereinigten Staaten wurden FX als “Corbina” vertrieben. |
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Die unten abgebildete Texographie T2, eine Praktina IIa, wurde offenbar für die so genannte Texographie eingesetzt. Bei diesem patentierten Verfahren wurde nach dem Fotografieren eines Bildes (Portrait etc.) dieses auf eine Leinwand übertragen und von Hand mit Farbe nachgemalt. Das Schild “Texographie T2” wurde vermutlich nicht beim Hersteller in Dresden, sondern bei der Anwender- oder Vertriebsfirma in der Bundesrepublik aufgeklebt. Verschiedene “Texograph T2” - Kameras (allerdings aus der Exa-Baureihe der Ihagee Dresden) sind aus England, dem Ursprungsland der Texographie bekannt. |
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Zu der technischen Ausstattung:
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frühe Praktina FX mit 1 Blitzbuchse und ohne Blendeninnenauslösung |
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Wenn man sich intensiver mit einem bestimmten Kameramodell beschäftigt, fallen natürlich auch Merkmale auf, die dem bloßen Anwender oder dem zufälligen Betrachter verborgen bleiben. So sind bei den Praktina IIA beispielsweise unterschiedliche Schriftstärken der IIA-Gravur bekannt. |
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Schaufenster-Werbung der 50er Jahre aus den USA. Es handelt sich hier um ein Werbe- und Verkaufsdisplay der Standard Camera Corporation, den damaligen US-Vertreiber der Praktina FX. Das Display besteht hauptsächlich aus Pappe und ist ausgestattet mit einem Endlos-Laufband mit folgendem Text: "- SEE THE MOST COMPLETELY ACCESSORIZED CAMERA - PRAKTINA FX -". |
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Die Objektive |
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Außer Carl-Zeiss-Jena und Meyer-Görlitz produzierten noch weitere Hersteller Objektive mit Praktina- Anschluss. So lieferten auch Enna, Schacht, Steinheil, Schneider, Novoflex, Feinmess Dresden und andere für das Praktina-Steck- bzw. Klemm- oder Schraubbajonett. Es konnten nicht alle angebotenen Objektive für jeden Praktina-Typ verwendet werden:
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1. Carl-Zeiss-Jena (Auswahl) |
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Carl-Zeiss-Jena Sonnar 4/135 links mit BV #5901917 |
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2. Feinoptisches Werk Görlitz (Auswahl) |
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Meyer Trioplan 2,8/100 #2551375 |
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Praktina Wechseladapter für Meyer Orestegor 4/200 und Meyer Orestor 2,8/135 |
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3. Feinmess Dresden |
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Das Zubehör |
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1. Einstellscheiben Für die Praktina stehen je nach Aufgabenstellung sechs verschiedene Bildfeldlinsen zur Verfügung. Neben der vollmattierten Normalausführung gibt es die Ausführung mit Teilbildentfernungsmesser (Messlupe). Die Linsen mit Gitternetzteilung oder mit Achsenkreuz und Millimeterteilung sind vor allem Architektur-, Technik- und Innenaufnahmen sowie den Reproduktionen vorbehalten. Für Mikroaufnahmen mit relativ dunklem Sucherbild sind die Sonderausführungen mit Fadenkreuz und 6mm-Klarfleck oder ganz ohne Mattierung vorgesehen. |
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Wechselstelle für Bildfeldlinsen |
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2. Sucherelemente Der Lichtschachteinsatz liefert ein aufrechtstehendes aber seitenverkehrtes Sucherbild, die Einstelllupe dient der exakten Scharfeinstellung. Der Lupeneinsatz wird vorwiegend bei Mikroaufnahmen und Reproduktionen verwandt. Durch die drehbare Augenmuschel kann störendes Nebenlicht wirkungsvoll abgeschirmt werden. Der Prismeneinsatz liefert ein aufrechtstehendes und seitenrichtiges Sucherbild. Für Objekte in Bewegung der ideale Suchereinsatz. Am Bajonett des Prismenokulares lassen sich weitere Zusatzgeräte wie Blitzschuh, Augenmuschel und Augenkorrekturglas befestigen. Das Prisma zur Praktina existierte in zwei Versionen. Die erste mit belederter Frontplatte wurde von 1952 bis 1957 hergestellt und die zweite von 1957 bis 1960. Es ist also falsch, dass die neuen Prismen nur zur Praktina IIA gehören. Zahlreiche Praktina FX des Baujahres 1957 haben serienmäßig schon den neueren Einsatz. Zur Praktina IIA kam der Einsatz mit Prisma und ungekuppeltem Belichtungsmesser (Belichtungsmessereinsatz) auf den Markt. Versehen mit einem Selen-Fotoelement konnte auf der Oberseite des Gehäuses die korrekte Belichtung abgelesen werden. Dieser Suchereinsatz gehört heute zu den seltenen Zubehörteilen der Praktina. |
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Praktina IIa mit Belichtungsmessereinsatz |
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Der Stereosucher dient in Verbindung mit dem am Normalobjektiv angeschlossenen Stereovorsatz zur Anfertigung von Stereoaufnahmen. Das im Sucher entstehende Bild ist dabei seitenverkehrt. Je nach Aufnahmeabstand stehen zwei Ausführungen des Jenaer Stereovorsatzes zur Verfügung. So wird der Stereovorsatz mit der Basis 65 mm für Aufnahmeentfernungen von 2 m bis unendlich benutzt, während der Stereovorsatz mit der Basis 12 mm für alle Makro-Aufnahmen von 0,15 m bis 2 m in Verwendung findet. Bei diesem Makro-Vorsatz können mit Hilfe von Vorsatzlinsen Stereo-Nahaufnahmen bis zum Maßstab 1:1 erzielt werden. |
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Praktina-Stereosucher |
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3. Die 17-m-Kassette Statt der normalen Kamerarückwand lässt sich in die Praktina auch eine 17-m-Kassette für etwa 450 Aufnahmen einsetzen. Es existieren 2 Grundvarianten in mehreren (Unter-)Versionen mit kleineren Abweichungen. Im Gegensatz zu den älteren Kassetten befindet sich an der Rückseite der neueren Version ein Zählwerk, das Aufnahmen in Fünferschritten zählt. Vor allen für Registrierungs- und Dokumentationszwecke ist die 17-m-Rückwand vorgesehen. Dabei ist die Verwendung des Elektro- oder Federmotors sinnvoll. |
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Praktina 17-m-Kassette für 450 Aufnahmen |
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Da sich die Schließbleche der Rückwand (und damit auch die Rückwand selbst) früher Praktina FX von denen der späteren FX und der IIa unterscheiden, gibt es Probleme beim Ansetzen der 17-m-Rückwände bei frühen FX-Kameras, ob es hierfür spezielle 17-m-Kassetten gab, ist unklar. |
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unterschiedliche Schließbleche bei Praktina FX (früh) und FX (spät) bis einschließlich IIa |
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Es existieren 17-m-Kassetten mit Filmabschneidemesser. Ob es sich hierbei um Prototypen oder professionelle Umbauten handelt, ist nicht bekannt. |
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Um die 17-m-Kassetten auch ohne Motorantrieb nutzen zu können, gab es zu jeder 17-m-Kassette serienmäßig eine Antriebsrolle, die in den bodenseitigen Anschluss für den Motorantrieb der Kamera eingeschraubt werden konnte. Dadurch wurde mittels Riemen und Umlenkrolle über den Kameraspannhebel der Film in der Kassette weitergespult. |
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4. Motorantriebe Der am Kameraboden ansetzbare Federmotor ermöglicht bei vollem Aufzug etwa 10 Aufnahmen, dabei wird der Filmtransport, das Spannen des Verschlusses und das Rückschwenken des Spiegels vom Motor übernommen. Verglichen mit dem Elektromotor ist der Federmotor etwas handlicher und bietet sich daher auch für Reportagezwecke an. Der Elektromotor ist eher für den stationären Einsatz vorgesehen, da er über eine externe 12-V-Batterie oder eine heruntertransformierte gleichgerichtete Spannung aus dem Stromnetz gespeist werden muss. Beide Motoren können auch über einen Magnetauslöser gesteuert werden. Der Auslösemagnet des Elektromotors lässt sich zusätzlich mit einem Sender über Funk auslösen. In Verbindung mit der 17-m-Kassette können die Motorantriebe, besonders der Elektromotor, erst richtig ihre Leistung entfalten. Am Anschluss für die Motorantriebe kann auch ein Schnellaufzugshebel angebaut werden, damit ist bereits ein sehr zügiges Arbeiten möglich. |
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Praktina-Schnellaufzug |
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5. Makrozubehör Neben Zwischenringen und Stößelzwischenringen sind auch drei Varianten des Balgennaheinstellgerätes zur Praktina hergestellt worden. Im Zuge der Weiterentwicklung der Blendenautomatik der Objektive mussten sich zwangsläufig auch die Balgengeräte weiterentwickeln. Typ 1 war für die Nutzung der Objektive mit Normalblende oder Vorwahlblende, Typ 2 auch für Springblendenobjektive und Typ 3 zusätzlich für ASB-Objektive geeignet. Für das Balgennaheinstellgerät wurde ein 50mm-Tessar mit versenkter Fassung angeboten, um die Entfernungseinstellung bis Unendlich auch mit dem Balgengerät zu ermöglichen. |
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Praktina-Balgennaheinstellgerät (Typ 2 - für Optiken mit Normalblende, Vorwahlblende und zusätzlich für Optiken mit Springblende) |
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6. weiteres Zubehör Endoskopische Geräte, ein Handspektroskop für Spektralaufnahmen, Mikrozwischenstücke für den Einsatz der Kamera an verschiedenen Mikroskopen ergänzen das Zubehör für den wissenschaftlichen Bereich. |
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Modellübersicht Praktina-Kameras |
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Tabelle 1: Praktina/Praktina FX |
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Tabelle 2: Praktina IIa |
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Ausgewählte PhotoDeal-Artikel mit Bezug zur Dresdner Fotoindustrie wurden hier zusammengestellt. |
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Ein Gesamtinhaltsverzeichnis aller PhotoDeal-Ausgaben mit Stichworten für eine Volltextsuche finden Sie hier. |
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